
Irgendwie hat man es ja geahnt: Aktuell verschicken die Grundschulen bzw. die Anbieter der Schule von acht bis eins („8-1“) / Verlässlicher Halbtag (VHT) bzw. des offenen Ganztags „OGS“ (AWO und Caritas) Ablehnungsbescheide an die Grundschuleltern der Dritt- und Viertklässer mit der Begründung, dass man im Schuljahr 2024/25 die Kapzitäten für die Betreuung der Erst- und Zweitklässer benötigt.
Auf Nachfrage wird dies allerortens mit den fehlenden räumlichen Kapazitäten begründet. Auf diesen Umstand haben wir als Elterninitiative schon vor längerem hingewiesen und auch Lösungen vorgeschlagen: Petition zu Ausbau und Verbesserung der OGS Bisher wurde uns gegenüber aber immer wieder erklärt, entsprechendes (Fach-)Personal zu finden, sei das viel größere Problem.
Wie soll das erst zum Schuljahr 2026/27 werden, wenn der Rechtsanspruch in Kraft tritt: Fliegen dann auch sämtliche Zweitklässer aus der Übermittag-Betreuung? Bei der jetzigen Datenlage stellt sich die Frage, was die Strategie die Stadt Kleve ist. Haben wir hier noch eine Bedarfs- oder Fehlplanung?
Das Büro Garbe, Lexis & von Berlepsch hat 2022 im Rahmen der Schulentwicklungsplanung auch die (fehlenden) OGS-Plätze untersucht und kommt im aktuellen Schulentwicklungsplan (S. 53f.) zu folgenden Erkenntnissen und einer klaren Empfehlung: „[E]s sind weiterhin ca. 640 OGS-Plätze zu schaffen bis 2026. Die Prognose zeigt einen exemplarischen Weg dorthin auf, beschreibt also den Pfad, den der Schulträger bei dem Aufbau weiterer Gruppen à 25 Kinder beschreiten sollte, wenn er die 75 %-Quote bis 2026 erreichen will.“
Aus einigen Schulen hieß es zwar schon, dass die nun abgelehnten Kinder der 3. und 4. Klasse automatisch auf die Warteliste gesetzt werden, und sich die Situation im Herbst des Jahres 2024 bereist entspannen könnte, weil weitere Schulbauten (oder Container-Lösungen) fertig gestellt würden.
Und wie sieht die Lage im offenen Ganztag (OGS) aus? Daten und Zahlen aus dem Haushaltsplan 2024 findet ihr dazu in unserem Beitrag „OGS: Bedarfs- oder Fehlplanung?“
Auch vor diesem Hintergund sind wir gespannt, welche Zahlen man uns beim morgigen Schulausschuss (Di., 7.5. / 17.00 Uhr im Rathaus) präsentieren wird. Wir werden dabei ganz genau auf den Stichtag schauen, zu dem die Daten erhoben wurden, und wie sich die Zahlen auf den Wartelisten im Vergleich zur letzten Darstellung im Januar entwickelt haben.